Mittelstand ganz groß
Als Familienunternehmen fühlt sich TST aus Worms – trotz einer Größe von insgesamt 3.500 Beschäftigten in der gesamten Firmengruppe. Gegründet hat das Unternehmen Frank Schmidt, der heute mit seiner Frau Melanie und dem externen Geschäftsführer Marcel Bicking das Unternehmen führt, das tatsächlich auch 37 Familienmitglieder beschäftigt. Als „gefühlter“ Mittelständler ist TST für große Industrie- und Handelskunden tätig.
Ausschreibung für Unilever Mannheim gewonnen
Seit November 2020 etwa für den Konsumgüterkonzern Unilever, und zwar direkt auf dem Produktionsgelände der Haushalts- und Körperpflegesparte am Standort Mannheim. TST hat den Auftrag über eine Ausschreibung gewonnen. Ausschlaggebend waren laut Bicking zum einen die Vorschläge von TST hinsichtlich der Verbesserung und Automatisierung von Prozessen, zum anderen die Bereitschaft, als Dienstleister selbst Investitionen zu tätigen. Ein Argument waren auch die Back-up-Lösungen, mit denen der Logistiker ein Sicherheitspaket für den Übergang anbieten konnte.
350 Mitarbeiter übernehmen nachgelagerte Logistikprozesse
Mit bis zu 350 Mitarbeitern – 150 davon hat der Logistiker vom vorigen Dienstleister übernommen – wickelt TST jetzt eine große Bandbreite an Logistikprozessen ab. Dabei finden in einer Halle die Wertschöpfungsleistungen statt, etwa die Warenkommissionierung, Veredlung, Zusammenstellung von Geschenksets und der Displaybau. In der zweiten Halle sind die Onlinekommissionierung und die Vorbereitungen für die Verladung angesiedelt. „Alles, was der Produktion des Kunden nachgelagert ist, übernimmt TST“, sagt Marcel Bicking.
Fahrerlose Transportsysteme und Mischroboter
Das geplante Investment von TST in Mannheim belaufe sich auf mehrere Millionen Euro und erfolgt laut Bicking auf Basis einer Einigung mit dem Kunden und im Rahmen einer längerfristigen Zusammenarbeit. Geplant sind demnach für den Standort beispielsweise der künftige Betrieb von agentenbasierten, fahrerlosen Transportsystemen (AGV) zur Bestückung der verschiedenen Linien, ebenso der Einsatz von Mischrobotern für die Sortimentskartons, berichtet Bicking, der als Geschäftsführer das Thema Value-Added Services wie Konfektionierung und Veredlung betreut.
„Unser Ziel ist nicht, den Menschen zu ersetzen, sondern durch Roboter von schweren Tätigkeiten zu entlasten“, sagt er. Die knappen Fachkräfteressourcen tragen aber auch das Ihre dazu bei, um das Thema Automatisierung nach vorne zu tragen.
Verantwortlich für die Planung ist das eigene Ingenieursteam von TST, das die Konzepte für Mannheim und andere Kundenaufträge entwickelt hat. Das Team hilft laut Bicking auch dabei, dass die Lösungen mit Blick auf das Thema Industrie 4.0 maximal flexibel sind. Von der Ausschreibung bis zur Implementierung vergehe meist ein Jahr, um sicherzustellen, dass beim Go-live alles angepasst ist.
Mundpropaganda wirkt
Für Unilever ist TST kein Unbekannter. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzern den ein oder anderen Transportauftrag an den Logistiker vergeben, die regionale Stärke von TST erwies sich hierbei als Pluspunkt. „Der Weg zu neuen Kunden führt bei TST nicht über eine klassische Vertriebsmannschaft. Wir haben einfach einen guten Ruf im Markt“, sagt Bicking nicht ohne Stolz. „Die Mundpropaganda unserer Kunden ist für uns die beste Werbung.“
So kommt es, dass das Familienunternehmen für zahlreiche große Namen aus den Bereichen Industrie und Handel sowie Automotive arbeitet. Umsatzstärkster Geschäftsbereich ist das Warehousing, flankiert von Logistikleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und dem Bereich Inhouse-Logistik, laut Bicking eine Wachstumssparte des Unternehmens. „Wir sind ein Full-Service-Logistiker und bieten unseren Kunden ein Rundum-sorglos-Paket an“, sagt der Geschäftsführer. Das betreffe zunehmend auch Dienstleistungen direkt auf dem Betriebsgelände der Kunden, aber auch in eigenen Immobilien, die laut Bicking kundenindividuell und prozessorientiert konzipiert werden.
Fuhrpark mit 150 eigenen Lkw
Die eigene Lkw-Flotte mit 150 Fahrern setzt TST vornehmlich für Werkstouren, die Produktionsver- und -entsorgung und für die Abdeckung von Transportspitzen ein. „Dabei achten wir sehr darauf, dass es unseren Fahrern gut geht – große Kabinen, modernste Technik, ein allgemein hoher Standard sind für uns wichtig“, erklärt Bicking. Alle Fahrzeuge haben demnach Euro-6-Norm – wichtig auch im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit, das zunehmend auch in den Ausschreibungen der Kunden eine Rolle spiele. „2020 hatten wir zwei große Ausschreibungen vorliegen, bei denen der CO2-Fußabdruck ein sehr bestimmender Faktor war. In so einem Fall ist allein die Nähe des Dienstleisters zur Produktion natürlich ein großer Vorteil.“
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