Das Futter für Hunde und Katzen in Deutschland wird künftig von Worms aus geliefert: In die neue Halle für Produkte von Nestlé Purina PetCare wurden 42 Millionen Euro investiert.
Das Logistikunternehmen TST hat seinen Standort in Worms weiter ausgebaut und einen neuen Hallenkomplex in Betrieb genommen: In der Mittelrheinstraße wurde nach nicht einmal zwei Jahren Planungs- und Bauzeit ein Hallenkomplex eröffnet, von dem aus Nestlé Purina PetCare nun seine Hunde- und Katzenfuttermarken in ganz Deutschland verteilt. 42 Millionen Euro hat TST auf dem knapp 100 000 Quadratmeter großen Areal investiert.
Kleiner als gewohnt fiel die Neueröffnung am Donnerstag aus – dem Coronavirus wurde auch hier Tribut gezollt. Neben TST-Geschäftsführer Frank Schmidt waren nur einige Mitarbeiter der baubeteiligten Unternehmen, Thomas Reinarz für Nestlé und Oberbürgermeister Adolf Kessel anwesend, um das auf dem Außengelände symbolisch gespannte rote Band zu zerschneiden und damit die Anlage für den Betrieb freizugeben. Schmidt bedankte sich bei allen Beteiligten, insbesondere bei der Stadt Worms, die er für das „sehr gute Miteinander“ lobte. „Worms ist unsere Heimat, wir fühlen uns hier wohl“, betonte er – und begründete damit auch, warum TST seine weltweiten Aktivitäten in der Nibelungenstadt konzentriere. Mehr als 3000 Mitarbeiter sind für den erfolgreichen Logistiker in Europa und den USA tätig, und so überrascht es kaum, dass nun auch der Global-Player Nestlé seine Zusammenarbeit mit TST weiter ausbaut. Die neue Logistikhalle und ihr Umfeld im Einzelnen: Das Herzstück umfasst 52 000 Quadratmeter, dazu kommen 19 000 Quadratmeter befestigte Außenfläche und 23 000 Quadratmeter Grünflächen inklusive Frischluftschneise, 800 neugepflanzte Bäume und 8000 ebensolche Sträucher. In Zusammenarbeit mit der Stadt Worms habe man ein umfassendes Umweltkonzept erarbeitet, betonte Schmidt. „Nachhaltigkeit und Arbeitssicherheit sind wichtige Themen für uns“, ergänzte der Geschäftsführer, der sein Unternehmen 1990 selbst als Lkw-Fahrer begründete, weshalb er auch viel Wert auf das Wohlbefinden der Trucker lege. Ebenfalls im Zuge des Neubaus entstanden sind eine sogenannte Fahrer-Lounge mit Duschen und Freizeitangeboten sowie gesicherte Parkplätze. Schmidt nutzte die Gelegenheit auch, auf die Bedeutung seiner Branche gerade in Krisenzeiten hinzuweisen. Für die Vorhaltung etwa von Lebensmitteln und Hygieneartikeln brauche es gewisse Lagerkapazitäten. „Wir werden oft verschrien, aber wir sind wichtig. Ohne uns wäre der Lebensstandard nicht zu halten.“
Mit dem neuen Lager bündele Nestlé Purina PetCare seine Warenströme in Deutschland und mache Worms zum Gravitätszentrum, das möglichst geringe Verkehrswege zeitige, betonte Logistik-Direktor Reinarz. Vor drei Jahren sei Nestlé auf TST zugegangen, ob sich das Wormser Unternehmen an der Ausschreibung für den Auftrag beteiligen wolle – „und ich bin glücklich, dass wir heute hier stehen“. Dank der – trotz Corona – termingerechten Eröffnung könne man am Montag in den Testbetrieb für das neue Logistikzentrum gehen, Ende September solle dann der Vollbetrieb laufen. Er freue sich auf eine langfristige Zusammenarbeit, so Reinarz.
Auch Oberbürgermeister Kessel lobte das Miteinander zwischen Stadt und TST, die Eröffnung bezeichnete er als „bedeutsamen Anlass für den Wirtschaftsstandort Worms“. Dies zeige auch: Trotz der aktuellen Krise herrsche kein Stillstand. Das neue Lager sei „nachhaltig gebaut“, die Absprachen etwa mit der städtischen Umweltabteilung konstruktiv und auf Augenhöhe gelaufen. Kessel dankte Schmidt dafür, dass er bei seinen Projekten auch die menschliche Seite im Blick habe und etwa an die Fahrer denke. Laut dachte er über die Ansiedlung eines Autohofs im Wormser Industriegebiet nach. „Das wäre eine Bereicherung“, so Kessel, zumal nicht alle Unternehmen so viel Komfort böten wie TST.
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